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Finals-Sieger Bebendorf lief für seine sterbenskranke Mutter: „Kann jeden Tag die Augen schließen“

Dresden – Das Highlight der Finals war zweifelsohne das 3000-Meter-Hindernisrennen im Dresdner Heinz-Steyer-Stadion. Dieses Ereignis zog nicht nur die Leichtathletik-Fans in seinen Bann. Auch Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (53), Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (50, CDU) sowie Innenminister Armin Schuster (64) fieberten im ausverkauften Stadion am Samstagabend gegen 18 Uhr mit dem Lokalmatador und EM-Bronzegewinner Karl Bebendorf (29).

Kurzfassung

KI-basierte Zusammenfassung des Artikels

Nach dem Rennen wurde Bebendorf sehr emotional. Die Zeiten und das Duell mit dem deutschen Rekordhalter Frederik Ruppert (28, 8:01,49 Minuten) traten dabei in den Hintergrund.

Bebendorf gewann das Rennen mit einer Zeit von 8:32,90 Minuten und teilte anschließend eine zutiefst bewegende Geschichte mit.

„Meine Mutter liegt im Sterben“, erzählte Bebendorf sichtlich berührt nach seiner Ehrenrunde. „Sie kann jederzeit die Augen schließen.“

Dieses Rennen war für ihn daher mit besonders viel Gefühl verbunden. Der 29-Jährige erklärte, er habe „keine andere Wahl gehabt, als zu siegen. Sie bekommt so viel Morphium mit, dass sie es gar nicht mitbekommt. Mein Mentaltrainer sagte mir, ich laufe für uns beide. Es war ihr größter Wunsch.“

Wie er in der Sportschau mitteilte, leidet seine Mutter an Krebs.

So absolvierte der Dresdner sein Rennen, schaltete gedanklich ab. Die Zuschauer im Stadion ahnten nichts von dem schweren Schicksal, das hinter seinem Auftritt stand.

Im Kampf gegen die momentan schnellsten Europäer lag Bebendorf vorne, gefolgt von Ruppert. Das Tempo war eher moderat. Etwa anderthalb Runden vor Schluss zog Bebendorf in seinem Heimstadion an. Ruppert konnte kurzzeitig vorbeiziehen, doch noch vor dem Wassergraben setzte Bebendorf zum Gegenstoß an, sprang förmlich darüber, geriet dabei fast zu Fall, fing sich aber rechtzeitig und sprintete ins Ziel.

„Ich bin über den Wassergraben gesprungen und danach fast auf den Boden gefallen. Trotzdem hatte ich noch genügend Kraftreserven“, berichtete der deutsche Meister.